Sozialmedizin

Forschungsschwerpunkt Leitbilder der Gesundheitsgesellschaft

Teamleiter: Willibald Stronegger

Fokus: Leitbilder für das gute Leben – insbesondere im Alter oder am Lebensende - umfassen soziale Normen und Wertorientierungen zu Gesundheit und Krankheit. Sie entfalten sich vor dem Hintergrund von kulturellen Paradigmen und stellen in unterschiedlichem Ausmaß einen deskriptiven oder normativen Anspruch. Sie sind immer ein Teil von Ordnungen des Wissens (Foucault) oder von Wissenskulturen. Eine Herausforderung besteht darin, verschiedene Leitbilder der Gestaltung des gesunden Lebens zu identifizieren und in die jeweiligen Wissenskulturen sowie institutionellen Rahmenbedingungen einzuordnen, um ihre Potentiale und Grenzen für Sorgestrukturen in Pflege und Medizin auszuloten. 

Vernetzung: Kooperationen bestehen mit Forschungsinstituten und mit praxisnahen Einrichtungen sowie mit Einzelpersonen, u.a. mit dem Institut für Moraltheologie der Karl-Franzens-Universität Graz (Johann Platzer), dem Institut für Ethik und Recht in der Medizin, Universität Wien (Stefan Dinges), dem VertretungsNetz – Erwachsenvertretung, Graz (Karin Reinmüller) und den Elisabethinen Krankenanstalten, Graz (Christian Lagger).

 

Projekte

Tagungsreihe "Interdisziplinäres Dialogforum Mensch und Endlichkeit Goldegg"

  • Die menschenwürdige Gestaltung des Alters und Lebensendes erfordert angesichts seiner Einbettung in vielfältige institutionelle Zusammenhänge und ihre jeweiligen Subsinnwelten einen wissenschaftlichen Dialog, der von der Offenheit gegenüber allen beteiligten Disziplinen getragen ist. Unter dieser Zielsetzung wurde das Interdisziplinäre Dialogforum Mensch und Endlichkeit im Schloss Goldegg (Pongau) 2017 ins Leben gerufen. Jedes Jahr steht die Veranstaltung unter einem eigenen Schwerpunktthema.
  • 4. Dialogforum Goldegg „Zwischen Emotionsroboter und Beziehungsarbeit: Die Technisierung der Begleitung und Pflege“, Goldegg, 20.-22.9.2021
    Informationen: https://www.reglist24.com/goldegg2021
  • Projektdauer: 2017-2021
  • Gefördert durch: Elisabethinen Krankenanstalten GmbH Graz, Land Salzburg.
  • Projektpartner*innen: Stefan Dinges (Wien), Angelika Feichtner (Innsbruck), Lena Goldnagl (London/Graz), Christian Lagger (Graz), Elisabeth Medicus (Innsbruck), Johann Platzer (Graz), Karin Reinmüller (Graz).

Symposium "Konfliktfeld ärztliches Zeugnis? Ärztliche Mitwirkung zwischen beruflichem Selbstverständnis und den Vorgaben des Erwachsenenschutzrechtes"

  • Das Symposium möchte die konfliktbehaftete ärztliche Rolle bei der Errichtung von außergerichtlichen Erwachsenenvertretungen und die unterschiedlichen medizinischen und rechtlichen Begriffe von Krankheit und deren juristische Folgen näher beleuchten. Darüber hinaus liegt unser ambitioniertes Ziel darin, auch im Erwachsenenschutz einen gut strukturierten Dialog zwischen Medizin und Recht anzustoßen, ähnlich wie es beispielsweise mit dem Vorsorgedialog in der Hospiz-und PalliativCare schon gelungen ist.
  • 26. April 2021, 13-18 Uhr. Palais Epstein, Dr. Karl-Renner-Ring 1, 1010 Wien.
    Informationen unter: www.reglist24.com/erwschg
  • Laufzeit: 2021
  • Gefördert durch: VertretungsNetz – Erwachsenvertretung Graz, Institut für Ethik und Recht in der Medizin, Universität Wien.  
    Projektpartner*innen: Stefan Dinges (Wien), Johann Platzer (Graz), Karin Reinmüller (Graz).

Digitalisierung des Gesundheitswesens

  • Die Technologien der „Digital Health“ werden die Beziehungsarbeit im Gesundheitswesen und die sozialen Beziehungen älterer Menschen grundlegend verändern. Der 4. Band der Goldegger Tagungsbuchreihe widmet sich drei ethischen und rechtlichen Spannungsfeldern. Im Spannungsfeld zwischen persönlicher Würde und digitaler Fürsorge geht es darum, individuelle Vorstellungen vom guten Leben mit denen digitalisierter Technologien in Einklang zu bringen. So ermöglichen neue Informationstechnologien sowohl mehr Selbstbestimmung als auch eine vollständigere Kontrolle des Alltags. Analog dazu kann im Spannungsfeld zwischen Freiheit und Sicherheit die Technik den einen Aspekt auf Kosten des anderen verstärken. Schließlich geht es im Spannungsfeld zwischen Simulation und Authentizität um die menschlichen Konsequenzen der Konstruktion von Wirklichkeit.
  • Erscheinungsdatum: 4. Quartal 2022
  • Publikationsform: Open Access
  • Gefördert durch: Land Steiermark; Karl-Franzens-Universität Graz
  • Projektpartner: Institut für Moraltheologie, Karl-Franzens-Universität Graz

 

Teamleiter

Univ.-Prof. Mag. Dr
Willibald Stronegger  
T: +43 316 385 71588

Team

Mitarbeiter*innen